Leírás
„1941…
Als deutsche Panzertruppen am 9. Juli 1941 das ukrainische Landstädtchen Dubno erreichten, nahmen sie wahr, daß die Bevölkerung sie immer wieder auf das „Schreokenshaus“ hinwies, das alte Zuchthaus von Dubno, einen unförmigen roten Ziegelkasten, flankiert von kleinen hölzernen Wachtürmen.
Was sie dort fanden, schildert der Kriegsberichter Siegfried Pistorius: „…528 unschuldige Opfer ohne Anklage, ohne Verurteilung hingemordet, sollten
die Stunde der Befreiung nicht mehr erleben. 528 Männer, Frauen und Kinder, die man hinschlachtete, nur weil sie ihr Volk liebten, weil sie
Ukrainer waren, weil sie Menschen bleiben wollten. Die dickwandigen Tore des Zuchthauses sind gesprengt. In langer Reihe werden rohgezimmerte Holzsärge herausgetragen. Tränen rollen über abgehärmte Gesichter, Frauen brechen zusammen, schreiend klammern sich Kinder an die hölzernen Hüllen, die ihre Mütter oder Väter bergen. Ein Zug des Elends wandert von Zelle zu Zelle, von Stockwerk zu Stockwerk des Bluthauses von Dubno. Frauen suchen ihre Männer, Männer finden ihre Frauen, Kinder finden ihre Eltern …Über fünf Stockwerke türmt sich das Todeshaus von Dubno. Mehrere hundert Zellen reihen sich an den langen
schmalen Gängen. Die gepanzerten Zellentüren sind erbrochen,- von MG. durchlöchert, durch Handgranaten gesprengt. Kleidungsstücke, Stiefel und blutbefleckte Decken liegen in wirrem Durcheinander auf den Treppen und Fluren. Blutlachen breiten sich über steinere Fliesen. Ein süßlicher Leichengeruch durchzieht das hochgeschossige Haus. Stunden vor dom Einmarsch der deutschen Truppen schossen bolschewistische Mörder, vom Blutrausch gepackt, durch die Zellenfenster, warfen Handgranaten, schändeten Frauen und Mädchen, erstachen an der Mutterbrust saugende Kinder. Es ist ein Weg des Grauens, den die deutschen Soldaten,
den die Ukrainer, den die Bevölkerung der Stadt Dubno durch das Zuchthaus durchschreiten. Dort liegen grausam verstümmelte Männer in ihrem Blute, hier lehnen erstarrtem Wachs gleich Frauen gegen blutbefleckte Wände. In einer anderen Zelle haben sich Mädchen in die äußerste Ecke geflüchtet, haben sich gegen die Wand gepreßt. So liegen sie noch da. Der Ausdruck namenlosen Entsetzens hat ihre Gesichter entstellt, am Halse zeigen sich dunkel unterlaufene Würgemale. Im obersten Stockwerk hat eine Bäuerin ihren Mann gefunden. Auf einer hölzernen Bank hat sie ihn aufgebahrt.“”
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